Tornados mit Leistungssteigerung und versöhnlichem Abschluss
Die Saison 2024 / 2025 war aus Sicht der Tornados eine kleine Achterbahnfahrt. Es war nicht der große Looping, aber eine familienfreundliche Berg- und Talfahrt. Am Ende stand in der Platzierungsrunde ein 5. Gesamtplatz zu Buche, mit dem man sehr zufrieden sein konnte. Man setzte sich gegen die Eisbären Juniors und zu vor gegen die Jungfüchse aus Weißwasser in jeweils zwei Spielen durch. Dort konnte man teilweise schon ein wenig ins Schwärmen geraten. Spielfreude, Geschwindigkeit, Disziplin und Teamgeist waren die entscheidenden Faktoren, welche sich erst im Laufe der „langen“ Saison ausprägen konnten. Die Früchte der harten Arbeit brauchen ihre Reifezeit, insbesondere in Niesky. Die Gründe hierfür sind mehrschichtig, doch ein entscheidender Nachteil ist nach wie vor die „kurze“ Eissaison im heimischen Stadion. Mit der leistungsstarken Kälteanlage könnte man deutlich eher das Eis aufbereiten, doch die Kosten spielen einen Strich durch die Rechnung. Hier kann man nur hoffen, dass sich in naher Zukunft Lösungen finden werden, um die Arbeit des Vereins einfacher gestalten zu können. Aber das Thema steht auf einem anderen Blatt.
Alles Gold was glänzt?
Betrachtet man zunächst die reinen Zahlen ist es einfach, den Blick zurückschweifen zu lassen. Noch im Vorjahr konnten die Tornados am Ende 31 Punkte in der Hauptrunde einfahren. Diese Saison waren es „nur“ 23. Jedoch hinkt die Rechnung, ob es Ausstiegs der Adler Berlin, sodass dieses Jahr eine Mannschaft weniger am Start war. Zu Beachten ist allerdings, dass es aufgrund des Modus nur zwei Spiele weniger waren. Auch die Tordifferenz sah deutlich anders aus. Waren es im Vorjahr noch 103 erzielte Tore, dem 132 Gegentore gegenüberstanden, waren es in der abgelaufenen Runde nur 66 eigene Treffer und deutliche 157 Gegentore. Hierfür sind die Gründe schnell gefunden. Zum einen muss man sich immer an die eigene Nase fassen. Die Chancenverwertung war mitunter mangelhaft. Bester Torschütze war in dieser Saison Luca Ladusch mit 12 erzielten Toren. Im Vorjahr trafen Philip Riedel und Luis Rentsch jeweils 14 mal ins Schwarze. Insgesamt war das Scoring auf breitere Schultern verteilt. Insgesamt 7 Spieler hatten am Ende 19 Scorerpunkte und mehr. Diese Saison waren es nur zwei. Das macht deutlich, dass die Last nicht auf mehrere Schultern verteilt werden konnte und einige hinter ihren Erwartungen zurückblieben. Das man am Ende dennoch den Tabellenplatz halten konnte, lag an der Effizienz in den entscheidenden Spielen gegen die direkten Nachbarn. Der erhoffte Leistungssprung blieb jedoch größtenteils aus. Dennoch wollen wir nicht in die Einzelkritik eintauchen. Die Mannschaft hat sich im Laufe der Saison spielerisch gesteigert. Mit den vier großen Mannschaften der Liga wollte man mithalten, konnte es jedoch am Ende nicht wirklich. Der Anspruch für die Zukunft sollte dennoch sein, dass man auch hier mehr Erfolge feiern kann. Dafür müssen jedoch die Rahmenbedingungen passen.
Regiert hier der ELV?
Am Ende der Hauptrunde und insbesondere in der Platzierungsrunde kam im Nieskyer Eisstadion mal wieder so etwas wie Stimmung auf. Das tat der Eishockeyseele enorm gut und zeigte die Wertschätzung der Fans für die gezeigten Leistungen. Daran sollten alle Beteiligten unbedingt anknüpfen. Insgesamt kann man nur hoffen, dass die Fanbasis sich mehr zusammenfindet und die Zuschauerzahlen mit dem Erfolg wieder steigen. Der Eislaufverein ist dankbar für jeden, der den Weg ins Eisstadion findet. Egal ob es bei den Spielen der Tornados, oder auch beim Nachwuchs oder der Reserve ist. Niesky ist eine Eishockeystadt und das sollte so bleiben. Gern schwelgen einige gern in Erinnerung an Spiele, wo über 1000 Zuschauer ins Stadion pilgerten. Das wäre doch zumindest eine Zielstellung, an der man gemeinsam arbeiten kann.
Was nimmt man nun mit?
Die Tornados haben gezeigt, dass man die direkten Gegner Weißwasser, Dresden und auch die Eisbären schlagen kann. Doch reicht das für die Zukunft? Die Ziele sollten über kurz oder lang höhergesteckt werden. Zum einen um mehr Zuschauer zu locken, zum anderen um mehr Sponsoren zu finden. Und natürlich damit die Mannschaft an vergangene Erfolge anknüpfen kann. Der Weg ist schwer, aber man wächst bekanntlich mit seinen Aufgaben. Diese Hausaufgaben geht der Verein nun über den Sommer an. Am Ende steht aber auch das Konstrukt Regionalliga auf der berühmten Kippe. Keiner kann zum aktuellen Zeitpunkt sagen, wie es weiterlaufen wird. Der Leistungsdrift bringt eine Reihe von Fragen auf den Tisch. Es wird sich zeigen, wie der berühmte lange Sommer laufen wird.
Was kann man sich erhoffen?
Man soll bekanntlich immer mit etwas positivem aufhören. So wie die Tornados zum Ende der Saison als Mannschaft aufgetreten sind, will man am besten direkt wieder anfangen. Hierfür arbeitet der Verein mit Hochdruck an den Rahmenbedingungen und hofft auf die Unterstützung der Stadt und der Stadtwerke, damit eines der größten sportlichen Aushängeschilder der Stadt den würdigen Rahmen für die geleistete Arbeit bekommt. Das bedeutet im Klartext: Die Eissaison 2025/2026 in Niesky muss spätestens zum 01. Oktober beginnen!